(Ein) Michelbacher in New York

Da Michelbach dank zahlreicher Baustellen derzeit nur schwer erreichbar ist, bleibt den Schülerinnen Filippa (Stähle, 9G), Jodie (Wolz, 9A), Judith (Beck, 10G) und Luisa (Staege, 9A) nur ein langweiliger Fernsehabend. Doch beim Zappen schlägt das Schicksal zu: Ein rätselhafter, aber zugleich faszinierender Reiseführer, großartig gespielt von Noah Kochanski (KS1), wirbt mit großem Elan für Reisen nach New York, der Stadt die niemals schläft. Dem können die vier natürlich nicht widerstehen und begeben sich mit ihm auf einen großen musikalischen Urlaubstrip, denn auch sie waren, wie der Chor hier passend intoniert, „noch niemals in New York"... 
Im Folgenden entwickelte sich das Juke-Box Musical, bei dem die Dramaturgie mit unzähligen kreativen Einfällen von Deutschlehrerin Ann-Christin Zitzold und die Musik wirklich gut ineinandergreifen, zu einem veritablen Gang durch die vielfältige Musikgeschichte der Millionenmetropole. Dabei kam das Publikum in der bis auf den letzten Platz gefüllten Rudolf-Then-Halle voll auf seine Kosten. Unter der souveränen Leitung von Bärbel Saknus, Friedrich Veil, Elisa Gerth Biernatzki und Heide Rauch, fesselten die über 130 beteiligten jungen Musiker die Zuschauer mit ansteckender Spielfreude, natürlicher Bühnenpräsenz und passend ausgewählten Stücken von Jazz über Swing bis Pop ‒ etliche davon eigens für diesen Abend neu arrangiert von Friedrich Veil. Alle Ensembles des ESZM waren beteiligt: der Chor der Fünftklässler gemeinsam mit der Außenklasse der Sonnenhofschule, die Chöre der Klassen 6/7 und der Mittel- und Oberstufe, die Brasskids, das Orchester der Unterstufe, sowie das Instrumentalensemble und die Band ab Klasse 8. Großartig auch das Bühnenbild, dass die Klasse 10G gemeinsam mit Kunstlehrerin Uta Lippmann in achtwöchiger Arbeit und unter Einsatz spezieller Neonfarben erstellt hatte, glänzend zur Schau gestellt durch die variable Lichttechnik des präzise im Hintergrund agierenden ESZM-Technikteams unter Leitung von Andreas Georgy. Nach umjubelten Evergreens, wie „New York New York" oder Stings „Englishman in New York", gelang dem Fünferchor mit „A Million Dreams" ein großer Gänsehautmoment und sogar die Wall Street wurde mit „Money, Money, Money" gebührend bedacht. Auch für die vier Protagonistinnen auf der Bühne wird New York nach anfänglicher Unsicherheit zu einem Ort der kreativen Selbstfindung und -entfaltung: Die aufgeregte Judith, die schnell gestresst ist, aber mit ihrer Interpretation von „N.Y. State of Mind" zu innerer Ruhe findet, ...die energische Jody, die immer alles im Griff hat und gerne viel erlebt und dieses mit einem fulminant extrovertierten „Hit the Road Jack" zum Ausdruck bringt, ...die nachdenkliche Luisa, die irgendwie schon immer das Gefühl hatte, in der falschen Zeit geboren zu sein und mit ihrem souligen „I Wish" alle Lebensgeister im hier und jetzt wachruft,...und schließlich die zurückhaltende Filippa, die große Träume hat, sich aber irgendwie nicht so richtig traut, bis sie mit „Empire State of Mind" ganz groß heraus kommt. Die abschließende Krönung einer mehr als runden Gemeinschaftsleistung erlebten die restlos begeisterten Besucher mit „Everybody Needs Somebody to Love", das von allen (Jung-)musikern gemeinsam anlässlich der glücklichen Heimkehr der Schülerinnen auf die Bühne gebracht wurde. Trübsinn und Langeweile waren damit am Ende bei allen Reisenden wie weggeblasen und das Publikum wurde nach lang anhaltendem, tosenden Applaus bes(ch)wingt vom quirligen „Big Apple" wieder ins beschauliche Michelbach entlassen.

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