"On the fourth of July, 1806, / we set sail from sweet Cove Corke,..." - Die Anfangszeilen aus dem bekannten irischen Volkslied "The Irish Rover" haben auf uns beide nicht ganz zugetroffen. Es war der 21. Oktober 2023 und nicht der 4. Juli 1806. Und unser Luftschiff stach weniger in See, als dass es in Stuttgart in den Himmel stieg und wie vorhergesehen am Dubliner Flughafen landete. Tortzdem verließ uns die ganze Woche nicht das Gefühl mitten im Herzen des Irish Folk zu Besuch zu sein. Ob auf der Straße, im Pub, (dessen Besuch ein Muss ist!) oder an unserer Fortbildungsstätte der Europass Teacher Academy, die irische Folk-Musik und ihre bisweilen rauen und wilden Töne verließen uns nie ganz. Als europäischen Gästen wurde uns nicht nur der irische Nationalsport, das Hurling (irgendetwas zwischen Hockey, Rugby oder Polo ohne Pferde) vorgeführt, sondern selbstverständlich auch ein Crashkurs in irischemVolkstanz verpasst.
Unsere Fortbildnerin hieß natürlich O'Hare und hatte keinen leichten Job. Aus sieben verschiedenen europäischen Ländern kamen die Lehrkräfte, die sich gemeinsam zum Thema Projektunterricht auf Englisch weiterbildeten. Dazu gehörten französische Grundschullehrer und -lehrerinnen genauso, wie tschechische Englischlehrer mit dem Schwerpunkt englische Literatur. Erstaunlicherweise gelang es Emma O'Hare dank ihres großen Enthusiasmus und ihrer herzlichen Art alle verschiedenen Nationen und Schularten ins Gespräch zu bringen. Neben Input und Material, das direkt im Unterricht eingesetzt werden kann, lag der Nutzen des Trainings insbesonders im interkulturellen Austausch der Lehrkräfte.
Daher bleibt am Ende vor allem die Erkenntnis: Schüler und Lehrerkräfte aus Ost- und Westeuropa ähneln sich verblüffend. So schrieb eine unserer osteuropäischen Kolleginnen unserer Fortbildnerin Emma O'Hare ins Feedback, sie sei die Lehrerin, die zu sein sie sich immer gewünscht habe. Schüler bleiben Schüler. Lehrer Lehrer. Der Mensch bleibt Mensch in ganz Europa.
Nur Emma O'Hare kann halt eines, was wir trotz allem Training nicht können: Sie singt mit Sicherheit ohne Probleme alle Strophen des Volksliedes "Molly Malone" auswendig in jedem Pub der Stadt:
"In Dublin's fair city/ where the girls are so pretty/ I first set my eyes on sweet Molly Malone."
Wir danken allen Kolleginnen und Kollegen, die uns diese außergwöhnliche Erfahrung ermöglicht haben, ganz herzlich und hoffen auf weitere bereichernde interkulturelle Erfahrungem im Erasmus+-Programm mit unseren Schülerinnen und Schülern.
Thomas Weigand und Elisabeth Matthes