Gelebte Demokratie – lebendige Debatten

In einer Zeit, in der Populisten Aufwind haben, das Internet geflutet wird mit Halbwahrheiten und Hassrede, ist es wohltuend, junge Menschen zu erleben, die sich, nach gründlicher Vorbereitung, ganze 24 Minuten lang zu einem Thema austauschen, aktiv zuhören, auf der Basis von Fakten argumentieren und ein Thema friedlich und respektvoll gemeinsam von allen Seiten beleuchten.

Schulwettbewerb Jugend debattiert 2025

Bereits am 10. Januar trafen sich die Klassensieger zum Trainingstag und setzten sich dort mit der zu diesem Zeitpunkt in Medien und Politik diskutierten Frage auseinander, ob in Deutschland individuelles Feuerwerk verboten werden solle.

Es war interessant zu sehen, dass die Mehrheit der anwesenden Schülerinnen und Schüler über ein solches Verbot aus ganz unterschiedlichen Gründen froh wäre. Tierwohl, Naturschutz und Klima wurden hier ganz klar über das persönliche Vergnügen und die Tradition gestellt.

Der Schulwettbewerb findet an zwei Tagen statt, es gibt eine Qualifikationsrunde, das ist ein Halbfinale, und ein Finale.

Jugend debattiert ist eine Initiative des Bundespräsidenten und steht unter seiner Schirmherrschaft. Partner sind die Hertie-Stiftung und die Heinz Nixdorf Stiftung sowie die Kultusministerkonferenz, die Kultusministerien und die Parlamente der Länder.

In der Qualifikationsrunde am Dienstag, den 21.01. traten in jeder Altersgruppe acht Debattantinnen und Debattanten an, um Fragen zu debattieren, die sich zum Großteil um die Welt der Schule drehten. So wurde um Maßnahmen gerungen, um Unfälle vor Schulen zu vermeiden, Kinder zu mehr Bewegung zu verhelfen und damit gegen Zivilisationskrankheiten wie Adipositas und Diabetes zu kämpfen sowie Jugendliche auf die im Beruf notwendige Teamfähigkeit vorzubereiten, indem Gruppenleistungen stärker in die Benotung an Schulen einbezogen werden. Die letzte Debatte drehte sich um die Frage, ob unsere Schule eine Kooperation mit Israel eingehen solle. Die historische Verantwortung Deutschlands, die aktuelle Situation in Israel und damit auch Sicherheitsfragen wurden angesprochen. Ein Highlight war die Überlegung, ob es, mit Blick auf den Genozid der NS-Zeit, nicht angemessener sei, einen Austausch oder eine Kooperation mit Polen durchzuführen, weil in Polen mehr Juden ums Leben kamen als in Israel.

Das Finale

„Sollten Zoos in Deutschland verboten werden?“ Hier ist schon die Frage der Maßnahme spannend. Was geschieht denn mit den Tieren, wenn man einen Zoo schließt? Die Idee, den Tierbestand nach und nach aussterben zu lassen und Zoos zusammenzulegen, wenn der Bestand zu gering ist, ist interessant – und in jedem Fall umsetzbar und vielleicht weniger schockierend als eine Schlachtung. Neben dieser Maßnahme diskutierten Pauline Breuninger (10A), Mailin Cao (10A), Max Konzmann (9G) und Samuel von Hauff (10A), inwiefern Zoos zum Artenerhalt, zur Bildung und zum Umweltbewusstsein beitragen können und ob der Bildungsauftrag auch von Dokumentationen und Filmen übernommen werden kann.

In der Altersgruppe 2 wurde es politischer. Die Frage, ob der 17. Juni in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag werden solle, setzte Fachkenntnis voraus. Lijen Kraft (11A) half den zuhörenden Mitschülern, indem er den Volksaufstand von 1953 in der DDR und dessen Bedeutung für die Wiedervereinigung darlegte. Lijen, Henry Vehrs (KS1), Rosina Waldenmaier (KS1) und Lucia Enssle (10G) beleuchteten Aspekte wie das Gedenken der Opfer, die Stärkung des Ost-West-Verhältnisses, wirtschaftliche Fragen und alternative Maßnahmen wie Projekte an Schulen, die die Bedeutung dieses historischen Ereignisses bewusst machen.

Das waren zwei spannende Debatten, die für die Zuschauer zur Meinungsbildung beigetragen haben. Mailin Cao und Samuel von Hauff in der Altersgruppe 1 sowie Henry Vehrs und Rosina Waldenmaier in der Altersgruppe zwei gewannen den Schulwettbewerb und treten am 19 Februar im Regionalwettbewerb an, der ebenfalls am ESZM stattfinden wird.

Wir gratulieren allen Finalistinnen und Finalisten herzlich für ihre Leistung! Es hat Freude gemacht, mit euch diesen Wettbewerb durchzuführen!

Keine Debatte ohne Jury

Ein Feedback so geben zu können, dass die Leistung des anderen gewürdigt wird und er gleichzeitig weiß, was er noch verbessern kann, das ist eine Kunst. Es ist eine Freude zu sehen, mit wie viel Achtsamkeit Schülerinnen und Schüler hier miteinander umgehen.

Auch in diesem Jahr hatten wir begeisterte Juroren und Jurorinnen sowie Zeitwächter, die mit viel Ernsthaftigkeit und Engagement bei der Organisation unterstützen, den Debatten folgten und sich berieten, wer in welchen Bereichen gut war und sich wo noch verbessern könnte.

Im Finale beteiligten sich Mael Pölzelbauer (9G), Nova Pierobon, Samina Rheinsberg, Ena Isimit-Miri und Lilli Wangler aus der 10A, Anna Hieber (11A) sowie David Pöschl und Merrit Blank (KS1).

Euch allen ein herzliches Dankeschön!

Kein Finale ohne unser Technikteam

Und auch dem Technikteam gilt unser Dank für die Unterstützung im Finale. Mikros sind für alle eine große Erleichterung!

Nun freuen wir uns auf weitere spannende Debatten im Regionalwettbewerb am 19 und 21. Februar!

 

Sylvia Kestin und Anne Böhme

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