Jeder muss doch später mal Geld verdienen...

Das Fach Wirtschaft kommt am ESZM gut an

Dass Fachkräfte in Schwäbisch Hall und Hohenlohe dringend gesucht werden, ist kein Geheimnis. Insbesondere der Nachwuchs bleibt aus. Während die Zahl der Bewerber auf Ausbildungsplätze im bundesdeutschen Durchschnitt in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr sogar um 2% anstieg, verzeichnet der Kreis Schwäbisch Hall mit 10% weniger jugendlichen potenziellen Nachwuchskräften laut Statistik der Agentur für Arbeit einen deutlichen Rückgang. Kein Wunder also, dass auch Hohenloher Unternehmer immer wieder fordern, die Schulen müssten mehr wirtschaftliche und insbesondere auch mittelständische Realitäten vermitteln.

Dass Wirtschaft in der Schule jedoch nicht nur bei Unternehmen, sondern auch bei Schülern gut ankommt, zeigt sich in diesem Jahr einmal mehr am ESZM in Michelbach. "Jeder muss doch im Leben später mal Geld verdienen, und dazu ist es wichtig, dass Schulen Wert auf das Fach Wirtschaft legen", stellt Julius Siebert aus der Klasse 10A des Aufbaugymnasiums fest. Sein berufsorientierendes Praktikum hat er letztes Jahr bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall absolviert, einer bei den Schülern beliebten Anlaufstelle für das einwöchige Pflichtpraktikum am Gymnasium. Er lobt dabei vor allem den detaillierten Einblick in den Arbeitsalltag verschiedener Abteilungen.

Ein Jahr nach seinem Praktikum wollte der Hobby-Redakteur aus dem ESZMedia-Workshop nochmals bei seiner Praktikumsstelle nachhaken. Wie wird eigentlich bei einem so großen Unternehmen sichergestellt, dass Praktikanten sich gut integriert fühlen? Und ist das Schülerpraktikum eigentlich auch eine Maßnahme gegen den Fachkräftemangel?

Stefanie Klenk vom Team Personalmarketing ist mitverantwortlich für das Azubi-Marketing der Bausparkasse. Für sie ist besonders wichtig, dass sie Schülerinnen und Schüler bei ihrer Berufswahl unterstützen kann. Beim Praktikum werden die Jugendlichen daher möglichst eng von Auszubildenden, Ausbildern und den verschiedenen Kollegen in den Fachabteilungen betreut.

Bei den Azubis liege die Berufswahl noch nicht lange zurück, so dass sie authentisch von ihren eigenen Erfahrungen berichten und Schülerfragen, auch zu Bewerbung und Auswahlverfahren, gut erklären können. Besonderen Wert legt die Personalerin auf die Qualitätssicherung der Schülerpraktika: "Wir tauschen uns regelmäßig mit Lehrkräften und Schülern aus, um durch ihr Feedback die Bedürfnisse der jungen Berufseinsteiger im Blick zu behalten. Und ja, manchmal können wir über die Praktikumswoche bereits einige Auszubildende für uns gewinnen."

Längst unterstützen Schulen ihre Schüler bei der Suche nach einer passenden Praktikumsstelle im Rahmen des 2016 eingeführten Faches WBS (Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung). Das ESZM bietet in seinem Schulcurriculum jedoch jedes Jahr im Vorfeld der Praktika etwas ganz Besonderes. In der "Wirtschaftswoche" steht der reguläre Unterricht der Klassen 9 von Aufbaugymnasium, Gymnasium und Realschule für fünf Schultage still. Dafür stehen unterschiedliche Betriebsbesichtigungen in Kleingruppen, eine zusammenfassende Einführung in die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken durch Dr. Jan Hiller von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und Themen wie Umgang mit Geld sowie das Börsengeschehen auf dem Stundenplan. Den Höhepunkt bildet stets die schulinterne Berufsinfobörse im Großen Schloss Michelbach. Sechzehn Aussteller präsentierten hier in diesem Schuljahr ihre Betriebe und Ausbildungsberufe.

Auch Schulleiter Ralph Gruber zeigt sich zufrieden mit den Fortschritten bei der Kommunikation mit Betrieben und Hochschulen zur Förderung der Berufs- und Studienorientierung. Sein persönliches Highlight: der Besuch von Professor Martin Wäldele von der Hochschule Heilbronn. Dieser stellte Mitte Juni den Abiturienten der Unicorns Academy das Studienangebot der HNN und die zugehörigen Stipendienregelungen vor.

Insgesamt zieht der Schulleiter im Fachbereich Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung eine positive Bilanz und betont das bestehende Interesse der Schüler an den zukunftsorientierten Angeboten: „Die Zusammenarbeit von Schulen, Unternehmen und Hochschulen ist nicht nur für die jeweiligen Betriebe oder Institutionen von Vorteil. Auch unsere Schüler können beim frühen "Schnuppern" in der Berufswelt gewinnbringende Erfahrungen für ihren beruflichen Werdegang sammeln.“

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