Der Film „Die Reise der Pinguine“ gibt eindrücklich Antworten und lässt staunen – zeigt, dass es vor allem auf die gesamte Gemeinschaft in der Kolonie ankommt, dem Zusammenhalt zwischen den Pinguin-Paaren, die sich bei der Futtersuche und Nachwuchspflege abwechseln und allen Widrigkeiten nach bestem Vermögen trotzen. Nur im Miteinander gelingt es.
Ausgehend von den atemberaubenden Bildern im Film, erkundeten wir nicht nur das Leben und den Zusammenhalt in der Gruppe. Wir schauten zunächst ganz genau hin: wie sieht so ein Kaiserpinguin aus? Was sind typische Merkmale, welche Färbung ist zu erkennen? Wie verlaufen die Linien, Kopfhaltung, Flügel, Federkleid, wie bewegen sie sich… und griffen die Linienführung und Farbverläufe auf: in flüchtigen Skizzen und genauer mit Bleistift, Fineliner, Filzer und Buntstiftzeichnungen, Farbstudien in Acryl…
Wir erkundeten, wie Pinguine und andere schräge Vögel (z.B. bei Hans Langner) in der Kunst dargestellt werden. Stephan Balkenhol schnitzte gleich 57 Pinguine aus Holz für eine Ausstellung – ok, es waren die kleineren Adeliepinguine, trotzdem beeindruckend.
Dann machten wir uns selbst an die Arbeit und formten erst Zeitungspapier und halfen dann mit Kleister und noch mehr Zeitungspapier nach, bemalten mit schwarz, weiß, grau, blauschwarz, graublau, gelb, gelb-orange, rot, hellgelb, dunkelgelb, graugelb… bis nach und nach eine ganze Pinguin-Kolonie den Kunstsaal bevölkerte. Eindrücklich wie „alle irgendwie gleich sind und doch jeder so ganz anders ist“. Anlass, auch über die eigene Klassengemeinschaft und das Miteinander im Schulleben nachzudenken: wie gehen wir miteinander um? Wie entstehen Konflikte? Wann wird es Mobbing? Wie wirken wir dem entgegen? Wie gehen wir mit Konflikten konstruktiv um? Was ist für uns als Klasse an unserer Gemeinschaft wertvoll? Wie unterstützen wir uns gegenseitig? Als Klasse sind wir mit und an dem Thema Kaiserpinguin gewachsen und über uns hinausgewachsen – nicht nur künstlerisch.
Ergänzt wird die künstlerische Seite der Ausstellung mit Infos rund um die Überlebenskünstler, die Antarktis und den Klimawandel. Bei den extremen Temperaturen könnte man ja meinen, dass so ein paar Grad Klimaerwärmung den Kaiserpinguinen das Leben leichter machen würden… das Gegenteil ist leider der Fall. Und so werden die Kaiserpinguine in der Krise auch zu einem Symbol der weltweiten Klimakrise und finden sich in der Berichterstattung wieder: „Kein Eis, kein Nachwuchs.“ oder „Die letzte Reise der Pinguine?“ Das machte uns doch nachdenklich, selbst an den entlegensten Orten der Welt hat der Klimawandel drastische Auswirkungen.
(Klasse 6r, Frau Crosby)